Sehen Ihre Tapeten blass oder abgenutzt aus, oder möchten Sie Ihre Wände nur anders gestalten, dann müssen Sie vorerst alte Tapeten entfernen. Die Tapeten lassen sich aber nicht so leicht von der Wand ablösen. Nach dem Abziehen bleiben Kleisterschichte und Reste der Tapete, es entstehen oft auch Beschädigungen in der unterliegenden Putzschicht, die danach ausgebessert werden muss. Allerdings eine mühsame Arbeit, die nicht übersprungen werden darf. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich Tapete in fünf Schritten erfolgreich entfernen lassen.
Verschaffen Sie sich die nötigen Werkzeuge
Beim Entfernen von Tapeten kann das richtige Werkzeug den Zeit- und Arbeitsaufwand erheblich reduzieren. Zu den wichtigsten Utensilien, die Sie benötigen, gehören: ein Spachtel oder Schaber, ein Universalmesser, ein Dampfstrahler, Wasser und Reinigungsmittel oder Tapetenlöser und ein Schwamm. Welche von diesen Zeugen Sie brauchen werden, hängt in der ersten Linie von den Tapetenarten ab.
Im Idealfall lassen sich die vorhandenen Tapeten trocken abziehen. Dies ist jedoch nicht immer möglich. Meistens bleiben nach dem Abziehen Rückstände, die auch entfernt werden müssen, um einen Untergrund zu schaffen, der wieder beliebig gestaltet werden kann. Zur vollständigen Entfernung der Tapeten müssen sie mit einer Flüssigkeit eingeweicht und erst dann abgekratzt werden. Im Gegensatz zu Papiertapeten reicht das Wasser oder Tapetenablöser bei den wasserabweisenden Tapeten, wie z. B. Raufasertapete oder Strukturtapete, nicht aus. Hier braucht man, die Oberfläche mit einer Stachel- oder Igelwalze zu bearbeiten und danach mit einem Tapetenlöser einzuweichen.
Tapetenablöser auftragen
Ein Tapetenlösungsmittel ist eine chemische Lösung, die zum Lösen von Klebstoff und anderen Stoffen verwendet wird. Es besteht in der Regel aus Lösungsmitteln wie Aceton, Alkohol oder Petroleumdestillaten. Bei der Verwendung eines Tapetenlösungsmittels ist es wichtig die Wohnung oder das Haus gut auszulüften. Vor der Arbeit mit dem Lösungsmittel sollte man sich mit Schutzbrillen und Handschuhen ausrüsten, um Haut- und Augenkontakt zu vermeiden.
Prüfen Sie vor dem Auftragen des Lösungsmittels, ob es für Ihre Tapetenart geeignet ist. Halten Sie sich genau an die Anweisungen auf der Verpackung und überschreiten Sie niemals die empfohlene Menge des Produkts. Tragen Sie das Lösungsmittel dann grosszügig auf die Wandabschnitte auf. Dies erfolgt am besten mit einem Quast oder alternativ mit der Sprühflasche.
Wie arbeitet man mit dem Tapetenigel?
Der Tapetenigel oder die Stachelwalze kommt zum Einsatz bei den wasserabweisenden Tapeten in der Küche oder im Bad. Dieses Werkzeug hat Stacheln, die tief in die Tapete eindringen und Poren öffnen, durch die das Lösemittel eindringen kann. Um die Igelwalze zu verwenden, drücken Sie sie einfach gegen einen Wandabschnitt und rollen sie auf und ab. Üben Sie nicht zu viel Druck mit dem Tapetenigel aus, denn dadurch können Sie die Wandoberfläche beschädigen. Dieser Werkzeug kann auch von grosser Hilfe sein, wenn Sie mit mehreren Tapetenschichten zu tun haben. In diesem Fall muss die Tapetenoberfläche bis zu letzter Tapetenschicht perforiert werden, so dass der Tapetenlöser die letzte Kleisterschicht erreichen kann.
Wann darf ich die Tapete nicht einweichen?
Leichte Wände aus Gipskartonplatten, die Rigipsplatten, erfordern eine andere Vorgehensweise bei der Tapetenentfernung. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Tapete nicht eingeweicht wird, da dies die Wandstruktur beschädigen und teure Reparaturen nach sich ziehen könnte. Stattdessen sollte die Tapete vorsichtig mit Werkzeugen wie einem Schaber oder einem Teppichmesser abgekratzt werden. In diesem Fall lassen sich die Tapetenreste nach dem Abziehen abschleifen und überspachteln.
Tapeten entfernen: Tipps für Rigipsplatten
Lassen sich die Tapeten von der Rigipsplatte schwer ablösen, können Sie versuchen, alte Tapete mit dem Tapetenkleister satt einzustreichen. Vor dem Kleistanstrich sollten Sie die Tapetenoberfläche mit grobem Schleifpapier bearbeiten, so dass der Kleister in die Tapete eindringen kann. In die Kleisterschicht betten Sie eine dünne Abdeckfolie ein, so dass es keine Luft in Kontakt mit Kleister kommt. Lassen Sie Kleister für mindestens 24 Stunden einwirken und dann ziehen Sie die Folie ab. Dieser Trick sollte die Tapeten entweichen, so dass sie sich ablösen oder mit einem Spachtel leichter abkratzen lässt.
Die Tapete abkratzen
Kratzen Sie die aufgeweichte Tapete mit einem Schaber oder einer Ziehklinge in kleinen Streifen ab und werfen Sie sie in einen Eimer. Achten Sie darauf, nicht zu hart an der Wand zu kratzen, da dies die Wandoberfläche beschädigen könnte.
Die Verwendung eines Dampftapetenablösers ist eine weitere effektive Methode zum Entfernen von Tapeten. Tapeten und Kleister werden mit dem heissen Dampf angefeuchtet, was das Ablösen von der Wand erleichtert.
Wischen Sie die Wände ab
Nach dem Ablösen der Tapeten ist es wichtig, die Wände gründlich zu reinigen. Entfernen Sie Kleister- und Kleberreste mit einem feuchten Tuch. Verwenden Sie bei Bedarf ein mildes Reinigungsmittel oder einen Wandreiniger, um hartnäckige Rückstände zu entfernen. Bürsten Sie den Staub und andere Verschmutzungen ab und stellen sie sicher, dass der Untergrund vor den weiteren Malerarbeiten vollständig trocken ist.
Ausbessern von Schäden, die durch das Entfernen der Tapeten entstanden sind
Wenn die Wände durch das Entfernen der Tapeten beschädigt wurden, können Sie mit Schleifpapier alle Unebenheiten ausgleichen. Auch Lücken oder Löcher sollten vor dem Streichen oder Tapezieren mit geeigneter Spachtelmasse gefüllt werden. Ist der Untergrund sandig, porös und kreidend, hilft eine Behandlung mit dem Tiefengrund, um einen tragfähigen Untergrund zu schaffen. Auch wenn es um einen stark saugenden Untergrund handelt, sollte er ebenfalls vor den weiteren Malerarbeiten grundiert werden.
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